Aktuelle Forderungen des DEHOGA MV

Sieben Monate im harten Lockdown - im siebenten Monat zwangsgeschlossen!

DEHOGA MV-Präsident Lars Schwarz sagt dazu: „Lange Zeit haben wir gemeinsam mit anderen Partnern versucht, im politischen Raum mit Stufenplänen für eine schrittweise Rückkehr zum „normalen geschäftlichen Alltag“ und ein Öffnungszenario für das Gastgewerbe zu werben. Die Zeit für solche Stufenpläne ist nun aber vorbei. Wollten wir seinerzeit mit den Stufenplänen erreichen, möglichst als erste Tourismusdestination in Deutschland wieder an den Start zu gehen, müssen wir nun allerdings aufpassen, dass wir nicht komplett abgehängt werden und im Ringen um die dringend benötigten Gäste im Sommerferienkorridor das Nachsehen haben. Von daher ist es für uns nur zu logisch, dass wir unseren Forderungskatalog nachgeschärft und auf die aktuellen Anforderungen angepasst haben. Was Ihr DEHOGA MV konkret fordert, lesen Sie in diesem Newsletter.“

„An dieser Stelle sei bereits auch darauf hingewiesen, dass wir die öffentlichen Demonstrationen wieder aufnehmen werden, wenn die Inzidenzlage eine Teilnehmerzahl zwischen 100 und 200 Personen zulässt. Da gegenwärtig diese Inzidenzzahl bspw. in der Landeshauptstadt noch nicht gegeben ist, werden wir unsere Demonstrationen voraussichtlich erst in der zweiten Maihälfte wieder aufnehmen können. Eins steht dabei für den DEHOGA MV-Präsidenten fest: „Unbeirrt werden wir für unsere Branchenforderungen, für unsere Rechte eintreten. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand sonst für uns!“

Gastronomie

Wir fordern spätestens mit Ablauf der aktuellen Verordnung am 22. Mai 2021 die Öffnung der Außen- und Innengastronomie in einem Schritt. Die Gastronomie war und ist zu keiner Zeit der Pandemietreiber. Dieser Öffnungsschritt ist für die Gastronomie überlebenswichtig. Er muss in einem Rutsch und ohne zusätzliche Einschränkungen (nur Außengastronomie, zusätzliche Quote, eingeschränkte Öffnungszeiten) erfolgen. Limitierungen ergeben sich aus den bekannten Abstandregeln.

Beherbergung

MV muss für bundesdeutsche Gäste geöffnet werden. Nur die Öffnung zur Saison sichert das Überleben der hiesigen Beherbergungsbetriebe. Wir fordern daher die Öffnung der Beherbergung spätestens eine Woche nach Öffnung der Gastronomie. Dabei darf es keine Differenzierung zwischen einzelnen Beherbergungsarten geben (Ferienwohnung, Pension, Hotel, Campingplatz, Jugendherberge). Einzige Ausnahme gilt hier für bundesdeutsche Hochrisikogebiete, hier ist eine Anreise ausgenommen. Es bedarf darüber hinaus keiner zusätzlichen Reglementierung (Quote, nur Gäste aus MV). Die bewährten, sicheren und nochmals nachgeschärften Schutzstandards der Branche halten.

Modellregionen

Modellregionen sieht der DEHOGA MV aktuell eher kritisch. Da mit diesen Modellregionen in der Regel immer auch eine wissenschaftliche Evaluierung einhergeht, ist dieser Weg in MV mit Blick auf die unmittelbar bevorstehende Saison nicht mehr anwendbar. Durch solche Modellregionen und ein „Abwarten“ der Ergebnisse würde uns zu viel Zeit verloren gehen. Zeit, die wir mit dem Blick auf die dringend benötigte Wertschöpfung aus der Hauptsaison nicht mehr haben. Wenn überhaupt, ist für uns nur eine Modellregion MV vorstellbar, wobei entsprechende wissenschaftliche Erkenntnisse dann im laufenden Prozess, also während der Öffnungsphase im Sommer in die Umsetzung einfließen können.

Testinfrastruktur

Wir gehen fest davon aus, dass neben dem Impfen, dem Testen in diesem Sommer größtmögliche Bedeutung zukommt. Schon seit Wochen haben wir daher öffentlich und im politischen Raum immer wieder darauf hingewiesen, dass gemeinsam größtmögliche Anstrengungen notwendig sind, die Testinfrastruktur so zu ertüchtigen, dass diese den Touristen- und Gästeströmen während der Hauptsaison und den daraus resultierenden deutlich höheren Testkapazitäten gerecht wird. Aktuell ist aber genau das Gegenteil der Fall. Die Angebote der kommunalen Testinfrastruktur (kostenlose Bürgertest) werden zurückgefahren. Hier fordern wir ganz klar und deutlich, dass die Infrastruktur für kostenfreie Bürgertests als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge deutlich ausgebaut und an die Bedürfnisse des Landes mitsamt seinen Gästen angepasst wird. Flankiert muss dies durch zusätzliche Angebote auch aus der Wirtschaft werden. Der DEHOGA MV hat daher als einer der ersten Verbände einen Rahmenvertrag mit dem Land geschlossen, mithilfe dessen der Aufbau der Testinfrastruktur in Branchenbetrieben unbürokratischer und leichter erfolgen kann.

Inzidenzwert

Ebenfalls seit Wochen haben wir an diesem Punkt ein Paradigmenwechsel eingefordert. Ein Abstellen lediglich auf eine Inzidenzzahl ist nicht mehr zielführend. Wir forderten und fordern daher, dass neben der Inzidenz die freie Krankenhauskapazität, die Intensivbettenauslastung, der Impffortschritt, der Anteil der schweren Erkrankungen am Infektionsgeschehen und weitere Punkte in die Betrachtung der aktuellen Infektionslage einbezogen werden und erst aufgrund dieser Gesamtbetrachtung und Abwägung mögliche weitere Maßnahmen beschlossen werden. 

Nachschärfen der Hilfen

Abschließend fordern wir, dass das Land beim Bund, die im Wirtschaftsfokus MV und durch die Landesregierung öffentlich angemahnten Nachbesserungen bzw. Nachschärfungen der Hilfsprogramme bzw. Unterstützungsmaßnahmen engagiert einfordert und darauf dringt, dass das überdimensional betroffene Gastgewerbe hier für das sieben Monate währende Sonderopferrolle eine Kompensation erfährt.

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