Assistenzhunde sind keine Schoßhunde

Menschen mit Behinderungen brauchen Sonderrechte und Verständnis

Assistenzhunde sind tierische Hilfsmittel, die ihren Hundeführern die selbstbestimmte Teilhabe am Leben ermöglichen. Ähnlich einer Gehhilfe, einem Hörgerät oder anderen verordneten Hilfsmitteln. „In der Öffentlichkeit trägt Jake eine Kenndecke“, so die junge Frau,“ die extra auf seine Aufgabe hinweist und auch darum bittet ihn nicht zu streicheln oder abzulenken.“  Nadine „Trish“ Hahl ist mit Jake auch Botschafterin von Lichtblicke e.V. der Interessenvertretung, Selbsthilfe – und Verbraucherschutzorganisation der Assistenzhundeführer in Deutschland. Anders als in Österreich, sind Training, Einsatz und die Prüfung der Fähigkeiten von Mensch und Tier, der sogenannten Team-Prüfung, in Deutschland gesetzlich nicht geregelt.

Theoretisch kann also jeder seinen Hund einen Assistenzhund nennen und bestimmte Sonderrechte in Anspruch nehmen. Und genau das macht die Einschätzung auch für das Gastgewerbe oder den Einzelhandel so schwer. Der Verein Lichtblicke e.V. kämpft auf politischer und gesellschaftlicher Ebene darum, dass die Gesetzesinitiative, die der Bundesrat vor zwei Jahren an den Bundestag gegeben hat, umgesetzt wird. Ein Gesetz, dass das Assistenzhundewesen regelt. „Kommt das Gesetz, so Bert Bohla, 1. Vorsitzender des Vereins und selber Betroffenen, „so reguliert das auch sofort den Wildwuchs und jeder kann sicher sein, dass Assistenzhunde auch wirklich nur von denen geführt werden, die diese Hilfe nötig haben.“
Das Gastgewerbe kann jetzt schon mithelfen, den Betroffenen auch ohne Gesetz die selbstbestimmte Teilhabe am Leben leichter zu machen. Wirkliche Assistenzhunde sind gut erzogen und stellen keine Gefahr für ihre Umgebung dar. Sie bleiben dicht bei ihrem Führer und sind stets auf ihn fixiert. Einmal im Restaurant oder dem Hotel, verhalten sie sich unauffällig und freundlich. Jake, der Assistenzhunde von Nadine Hahl, lässt sich auch am hektischen Set nicht ablenken. Machen Sie mit, sagen Sie beim nächsten Mal „Assistenzhund willkommen“ und helfen Sie mit dieser Geste den Betroffenen.

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