Bund-Länder-Runde am 3. März - Das Gastgewerbe erwartet konkrete Öffnungsperspektiven und Gleichbehandlung

Erste bekanntgewordene Pläne sind „völlig inakzeptabel“

"So soll erst in einem vierten Öffnungsschritt nach mehreren Wochen mit Inzidenzen unter 35 überhaupt die Außengastronomie geöffnet werden können. Perspektiven für Restaurants, Hotels und weitere gastgewerbliche Betriebstypen fehlen völlig. Über diese werde erst Ende März beraten, heißt es in dem Papier. „Das ist das Gegenteil von einer Öffnungsstrategie“, kritisiert Zöllick und appelliert eindringlich an die Politik: „Wir erwarten, dass die Bundesregierung und die zuständigen Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder alles dafür tun, dass unsere Betriebe keinen Tag länger als gesundheitspolitisch geboten geschlossen bleiben.“ Umfassende Korrekturen seien dringend notwendig. „Dabei erwarten wir Gleichbehandlung mit anderen Branchen.“ Eine Fortsetzung der Politik nach dem Motto „Ihr bleibt zu, um andere Branchen geöffnet zu halten oder zu öffnen“ werde das Gastgewerbe nicht akzeptieren. „Die Maßnahmen müssen widerspruchsfrei und nachvollziehbar sein. Zudem erwarten wir deutlich mehr Tempo und Professionalität bei den Impfungen. Gleiches gilt für eine effektive Schnellteststrategie.“

Für einen verantwortungsvollen Neustart des Gastgewerbes habe der DEHOGA detaillierte Leitlinien erarbeitet, die Landesverbände hätten Stufenpläne entwickelt. „Unsere Konzepte liegen auf dem Tisch“, so Zöllick. Es gehe nicht um Öffnungen auf Kosten der Gesundheit, sondern um verantwortbare Szenarien, auf die sich die Unternehmer vorbereiten könnten, stellt Zöllick klar. „Die Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter hat höchste Priorität. Wir sind die Branche der Gastfreundschaft.“

Restaurants und Hotels haben während der Öffnungsmonate von Frühjahr bis Herbst bewiesen, dass sie strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen entwickeln und erfolgreich umsetzen können. Auch laut der jüngsten Veröffentlichung des RKI weise das Gastgewerbe kein relevantes Infektionsgeschehen auf. So ist das Ansteckungsrisiko gerade in Hotels und beim Zusammensitzen im Freien besonders niedrig. „Restaurants und Hotels sind keine Pandemietreiber, sondern sichere Orte“, so Zöllick.

Mit zahlreichen kreativen Aktionen haben zu Wochenbeginn die DEHOGA-Landesverbände mit ihren Mitgliedern deutschlandweit auf die existenzielle Betroffenheit der Branche aufmerksam gemacht und ihre klare Erwartungshaltung nach Öffnungsperspektiven an die Politik gerichtet. Das Gastgewerbe befindet sich seit vier Monaten erneut im Lockdown. „Die Not in der Branche ist riesig“, erklärt Zöllick. Die Umsätze im Gastgewerbe sind im Corona-Jahr um fast 40 Prozent eingebrochen. Zwei Drittel aller Betriebe bangen laut der Februar-Umfrage des DEHOGA um ihre Existenz. „Die Gastgeber brauchen endlich positive Signale, die Mut und Hoffnung für die anstehenden Frühlings- und Sommermonate machen.“ 84 Prozent der Betriebe wollen laut der jüngsten Verbandsumfrage eine Öffnung vor Ostern.

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