DEHOGA-Umfrage: Neustart des Gastgewerbes mit großen Herausforderungen

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen für unser Bundesland, dass der Umsatz im Mai 2021 im Vergleich zum Mai 20219 um rund 75 Prozent eingebrochen ist. Grund dafür war der erst spät erlaubte Re-Start der Branche hier im Land. Gut 50 Prozent der Unternehmer sehen aufgrund der gültigen Corona-Auflagen wie Testpflicht, Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote nur schwer eine Perspektive, rentabel wirtschaften zu können. Rund 47 Prozent der befragten Betriebe aus Mecklenburg-Vorpommern sehen sich immer noch in ihrer Existenz bedroht, 20 Prozent ziehen eine Betriebsaufgabe in Erwägung. Die größten Hemmnisse sehen die Unternehmen im sich verschärfenden Personalmangel (35 Prozent) und in der Testpflicht bei Gästen (89 Prozent). 

Aufgabe der Politik muss es daher jetzt zwingend sein, für dauerhafte Öffnungen zu sorgen und jedweden Jo-Jo-Effekt zwischen Öffnung und Schließung zu vermeiden. Ausreichend Impfstoff ist dabei genauso wichtig, wie eine Verlängerung der Überbrückungshilfe III bis zum Jahresende. Gerade mit Blick auf die Branchensegmente, die noch nicht öffnen dürfen oder überhaupt nicht wirtschaftlich arbeiten können, ist diese fortdauernde Unterstützung (überlebens-) wichtig.

Dies betrifft insbesondere die Stadt- und Tagungshotellerie sowie den gesamten Bereich der Eventgastronomie, da Veranstaltungen nur unter hohen Auflagen und mit Teilnehmerbegrenzungen durchgeführt werden können. Auch die Clubs, Diskotheken und Livespielstätten gehören dazu.

Vor diesem Hintergrund ist es besonders bitter, dass immer noch längst alle zugesagten Fördermittel bzw. Zahlungen aus den Unterstützungsprogrammen in der Branche angekommen sind. Der Umfrage zufolge waten 8 Prozent der Befragten hier im Land auf Gelder der Novemberhilfe, 5 Prozent habe noch nicht alle Mittel der Dezemberhilfe bekommen und bei 74 Prozent stehen noch Mittel der bis zum 30.06.2021 laufenden Überbrückungshilfe III aus.

Zudem ergab die Umfrage große Probleme beim Thema Personal. Fast 35 Prozent der Betriebe, die derzeit noch nicht öffnen, nennen als einen der Gründe dafür fehlende Mitarbeiter. Zudem beklagen 53 Prozent der Betriebe den coronabedingten und der monatelangen Perspektivlosigkeit geschuldeten Wechsel von Beschäftigten in andere Branchen. Die meisten Betriebe, 83 Prozent, haben mit aller Kraft gekämpft, ihre Mitarbeiter zu halten. Ein besonders wichtiges und wertvolles Instrument dafür war das Kurzarbeitergeld. Unternehmen wie Mitarbeiter brauchen nun eine langfristige Perspektive. Wer monatelang erklärt bekommt, nicht systemrelevant zu sein und damit nicht gebraucht zu werden, der wandert logischerweise viel leichter in Branchen ab.

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