Die Lage ist sehr dramatisch - 2G-Plus ist Lockdown durch die Hintertür

Massiver Umsatzeinbruch zum Jahresende

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Rund 400 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Hotellerie, Gastronomie, von Clubs, Discotheken und Bars oder rund 28 Prozent aller Mitglieder des DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern haben an der aktuellen Branchenbefragung in Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen. Dabei ging es darum, die aktuelle Umsatzentwicklung als Konsequenz der pandemischen Lage und der Maßnahmen der Landesregierung zu betrachten sowie um die Umsetzung der bestehenden Regelungen, einen möglichen Lockdown und die allgemeine Impfpflicht.

Die Lage ist dabei sehr ernst, ja sie ist dramatisch. Die Betriebe des Gastgewerbes in Mecklenburg-Vorpommern leiden massiv. Im Durchschnitt verzeichneten die Unternehmen allein im Monat November einen Umsatzverlust von 23 Prozent im Vergleich zum November des Vor-Corona-Jahres. Der Umsatzrückgang im Dezember wird noch viel höher ausfallen, hier führt die 2G-Plus-Regelung zu massenhafter Stornierung von betrieblichen Weihnachts- und Familienfeiern. Viele Betriebe können aktuell gar nicht mehr rentabel arbeiten.

Die Umfrage ergab, dass eine 2G-Regel für 57 Prozent der Betriebe bereits problematisch ist. Die in Mecklenburg-Vorpommern schon heute geltende 2G-Plus-Regelung ist hingegen für rund 51 Prozent der befragten Betriebe gar nicht umsetzbar. Diese Unternehmen gaben als Grund dafür nahezu allesamt (94 Prozent) an, dass die Gäste bei 2G-Plus ausbleiben. Der zweite Grund für die Nichtumsetzbarkeit liegt laut den Umfrageergebnissen (74 Prozent) in der nicht vorhandenen Testinfrastruktur vor Ort und in der Fläche.

Die freien Antworten ergaben zudem, dass eine Öffnungsmöglichkeit nur wirklich Sinn mache, wenn vernünftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen existieren. Mit der jetzt bereits geltenden 2G-Plus-Regelungen und möglicherweise weiteren Einschränkungen, sind diese Rahmenbedingungen aber nicht gegeben. Sollte es keine weiteren Beschränkungen geben, werden allein für den Dezember Umsatzverluste von 80 bis 90 Prozent angenommen. Hinzu kommt die äußerst schlechte Buchungs- bzw. Auftragslage für das erste Quartal 2022. Durch das aktuelle Regelungschaos sind Gäste und Unternehmer in höchstem Maße verunsichert.

Daraus folgt, dass eine weitere auskömmliche finanzielle Unterstützung umso wichtiger ist. Die aktuellen Wirtschaftshilfen in Form des Fixkostenzuschusses sind dem Grunde nach gut, aber gemäß ihrer Ausgestaltung werden sie die entstanden und noch entstehenden Umsatzverluste der Branche nicht auffangen. Allein bisher hat das Gastgewerbe in Deutschland rund 68 Mrd. Euro an Umsatzverlusten hinnehmen müssen.

Vielfach wünschen sich die befragten Betriebe Klarheit, Perspektive und entschlossenes politisches Handeln. Insbesondere kritisieren die Unternehmerinnen und Unternehmer die Gültigkeitsdauer geltender Regelungen, die ad hoc Änderungen über Nacht und fehlende Planungssicherheit. 

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