Beinahe-Katastrophe vor Heiligendamm: Brennendes Tankschiff bekräftigt DEHOGA-Standpunkt
Havarie der Annika hätte verheerende Öl-Pest in der Ostsee auslösen können
Es war das Thema am vergangenen Wochenende: Im beschaulichen und touristisch geprägten Ort Heiligendamm konnte auf der Ostsee nur haarscharf eine Katastrophe verhindert werden: Das Tankschiff „Annika“, beladen mit fast 800 Tonnen Schweröl, Diesel und Schmieröl, geriet in Brand und drohte zu sinken.

Nur dank eines schnellen Einsatzes von über 120 zum teils extra eingeflogenen Rettungskräften aus Rostock, Kiel und Lübeck konnte der Fast-Untergang geradeso glücklicherweise abgewendet werden. Das Havariekommando verhinderte mit dem wohl dramatischsten Einsatz auf See in den vergangenen Jahrzehnten – die Einsatzkräfte bekämpften stundenlang die Flammen – ein echtes Drama. Nicht auszudenken, welche Folgen eine wohl zwischenzeitlich drohende Öl-Pest an den Stränden zwischen Kühlungsborn und Warnemünde oder zwischen der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und der geschützten Vorpommerschen Boddenlandschaft ausgelöst hätte.
Nicht nur in puncto Naturschutz und Umweltverschmutzung, sondern auch für die Einwohner und den in den Orten so wichtigen Wirtschaftszweig Tourismus hätte die Beinahe-Katastrohe verheerende Auswirkungen nach sich gezogen: Eine durch das verseuchte Meer deutlich geringere Attraktivität der Orte hätte in erster Linie weniger Gäste, weniger Übernachtungen und in letzter Konsequenz eine Abkehr der Touristen bedeutet. Mecklenburg-Vorpommern trägt den Tourismus in seiner DNA, zigtausend Arbeitsplätze und unternehmerische Existenzen stehen auf dem Spiel. Es geht schließlich auch um die Heimat & das Zuhause der Bürgerinnen und Bürger.
Genau vor diesen Gefahren warnt der DEHOGA im Zusammenhang mit LNG seit Jahren, insbesondere in Bezug auf das geplante Flüssiggas-Terminal vor Rügen. Hoteliers, Gastronomen, Kommunen und Umweltschützer brachten ihre Sorgen und Befürchtungen, die nun andernorts fast zur Realität geworden wären, mehrfach und lautstark medial sowie politisch zum Ausdruck.
Wir fordern deshalb weiterhin, dass Natur, Umwelt und der Tourismus nicht gegen die Energiesicherheit, die wir selbstredend brauchen, ausgespielt werden dürfen. Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte kürzlich gewarnt: Die Zahl der Fahrten von Rohöltankern in der Ostsee sei seit Januar 2021 um 70 Prozent gestiegen und das Durchschnittsalter der Tanker hätte sich von 8,9 Jahren im Jahr 2021 auf 16,6 Jahre im Jahr 2024 erhöht.
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