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LOKALanzeiger
Exklusive Einblicke in die Welt der Hotellerie und Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern: Der LOKALanzeiger ist nicht nur ein wichtiges Kommunikationsinstrument, sondern auch Verbandsorgan des DEHOGA MV. Das für Mitglieder des DEHOGA MV zugängliche Magazin erscheint zehnmal jährlich und hält Sie über aktuelle Branchenthemen auf dem Laufenden.
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Editorial
7% kommen – DEHOGA hat geliefert
Liebe DEHOGA MV Mitglieder,
liebe Partner und Freunde des Gastgewerbes in Mecklenburg-Vorpommern,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die politische Landschaft bewegt sich – und das hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Gastgewerbe. Die Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung haben zentrale Themen auf den Tisch gebracht, für die wir als DEHOGA MV seit Jahren kämpfen. Insbesondere die geplante dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Speisen auf sieben Prozent ist ein enorm wichtiges Signal für die Branche und ein direkter Erfolg unseres unermüdlichen Einsatzes. Diese Maßnahme ist längst überfällig, um gastronomische Betriebe langfristig abzusichern, Investitionen zu ermöglichen und Gästen weiterhin ein bezahlbares Angebot zu bieten.
Doch mit den 7% allein ist es nicht getan. Die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit sowie der dringend nötige Bürokratieabbau und die erleichterte Fachkräfte-Einwanderung sind weitere Punkte, die im Sondierungspapier festgehalten wurden. Auch diese Themen gehen nur mit dem DEHOGA nach Hause, nur wir haben dafür gekämpft. In Bezug auf die im Sondierungspapier festgehaltene Passage, dass ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar wäre, bleibt der DEHOGA-Standpunkt jedoch klar: Löhne sind nicht Spielball der Politik! Die unabhängige Arbeit der Mindestlohnkommission darf nicht untergraben werden. Sollte es abermals in einem Sprung in Richtung 15 Euro gehen, würde dies viele Betriebe vor existenzielle Probleme stellen.
Während in Berlin also die Weichen für eine neue Regierung gestellt werden, haben wir als DEHOGA MV den Blick nach vorn gerichtet. Auf der INTERNORGA, der internationalen Leitmesse für Gastronomie und Hotellerie, waren wir vor Ort zu Gast, um mit unseren Mitgliedern, Partnern und Fachleuten über die aktuellen Herausforderungen und Zukunftstrends zu sprechen. Ob innovative Gastronomiekonzepte, neueste Küchentechnik oder zukunftsweisende Trends – die Messe hat einmal mehr gezeigt, dass sich unsere Branche stetig weiterentwickelt. Diesen Innovationsgeist gilt es, mit den richtigen politischen Rahmenbedingungen zu unterstützen.
Ein weiteres positives Signal für das Gastgewerbe ist die Wahl unseres Regionalvorsitzenden Ostvorpommern Krister Hennige zum neuen Präsidenten der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern. Damit erhält unsere Branche eine noch stärkere Stimme in der Wirtschaftspolitik und kann ihre Anliegen noch gezielter einbringen. Krister Hennige hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er sich mit Nachdruck für die Interessen der Branche einsetzt – diese neue Funktion eröffnet ihm nun zusätzliche Möglichkeiten, die wirtschaftspolitische Debatte im Sinne des Gastgewerbes mitzugestalten. Die Wahl unterstreicht einmal mehr, wie wichtig ein starker Verband ist, um die Zukunft der Branche aktiv zu beeinflussen.
Während sich an einer Stelle Chancen für unsere Branche eröffnen, beobachten wir die aktuellen Entwicklungen rund um den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern mit großer Sorge. Die gegen den Verband erhobenen Vorwürfe und die laufenden Prüfungen durch Staatsanwaltschaft und Landesrechnungshof werfen nicht nur Fragen auf, sondern gefährden auch die Arbeit für den Tourismus in unserem Bundesland.
Wir haben bereits in der Vergangenheit vor fragwürdigen Projekten und Inhalten wie dem Tourismusgesetz oder der Tourismusakademie gewarnt und die Arbeit stets kritisch hinterfragt. Nun zeigt sich scheinbar, dass es an Struktur, Transparenz und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit im Verband mangelt, so zumindest der Eindruck wenn man die mediale Berichterstattung verfolgt. Das ist fatal – denn gerade jetzt braucht Mecklenburg-Vorpommern eine schlagkräftige Tourismusorganisation, die mit klarem Kurs agiert. Unser Land ist auf eine funktionierende Tourismusförderung angewiesen – weshalb eine transparente Aufklärung und schnellstmögliche Lösungen gefordert sind, um den Imageschaden für den Tourismusstandort MV zu begrenzen. Es wird dringend notwendig sein, dass sich der DEHOGA noch stärker engagiert, das Profil als größter Arbeitgeberverband des Landes gerade in Zeiten einer solchen Krise weiter schärft und sich der schwierigen Situation stellt, um mit einem geschlossenen Auftreten für verlässliche und zukunftsorientierte Strukturen einzustehen. Es wird mehr denn je auf uns ankommen.
Völlig überraschend ereilte uns zudem eine ebenfalls sorgenvolle Nachricht aus Schwerin: Die Landeshauptstadt hat sich entgegen früherer Positionen nun doch für eine Erhöhung der Bettensteuer entschieden. Die Abgabe wird von bislang fünf auf sieben Prozent angehoben. Eine Kehrtwende, die für blankes Entsetzen und Unverständnis seitens des DEHOGA und der Branche sorgt. Das Hin und Her in der Schweriner Stadtpolitik ist ein Paradebeispiel für mangelnde Verlässlichkeit und fehlendes Gespür für wirtschaftliche Realitäten. Die Entscheidung gleicht einer Farce und ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Der Etikettenschwindel ist ein Schlag ins Gesicht der Gastgeber im Weltkulturerbe.
Sowohl bundesweit auf politischer Ebene als auch für die Zukunft des Tourismus in unserem Land werden die kommenden Monate nicht nur herausfordernd, sondern auch entscheidend sein. Wir als DEHOGA MV werden weiterhin mit starker Stimme für die Interessen unserer Branche kämpfen, Entwicklungen genau beobachten und überall dort intervenieren, wo es notwendig ist. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern zukunftssicher zu gestalten.
Herzlichst, Ihr
Lars Schwarz
Präsident des DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern
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