Absage Saisonauftakt der Tourismuswirtschaft in MV

Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes / Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (DEHOGA MV) sagt dazu: „Ohne schwarz zu malen oder Hysterie zu verbreiten, ist es doch beängstigend, mit welchem Tempo und in welcher Wucht sich das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) von China aus aufmachte und als Pandemie vor kurzem auch Europa erreichte. Stand heute gibt es Erkrankungsfälle in allen Bundesländern, auch in Mecklenburg-Vorpommern.“

Schwarz weiter: „Täglich verschärft sich die Bedrohungslage, welche Entwicklung sich für jeden Einzelnen ergibt ist noch unklar. Von daher haben wir uns dazu durchgerungen, den Saisonauftakt rechtzeitig abzusagen. Wir erachten es als unverantwortlich, anlässlich des Saisonauftaktes etwa 300 Gäste des öffentlichen Lebens ohne Not einer zusätzlichen Ansteckungsgefahr auszusetzen. Dieser Verantwortung stellen sich die vier Ausrichter und sagen die Veranstaltung schweren Herzens ab.“

„Hinzu kommt, dass das Gastgewerbe durch den Ausbruch des Coronavirus immer stärker getroffen wird. Messen und Großveranstaltungen werden abgesagt, internationale Gäste bleiben aus und auch deutsche Reisende stornieren aus Angst und Sorge ihre Reise. Vor diesem Hintergrund machen wir gerade eine Umfrage, um die gegenwärtig tatsächliche Betroffenheit der Branche zu erfassen“, erklärt Lars Schwarz und sagt weiter: „Immer mehr Betriebe berichten von Stornierungen. Diese Entwicklungen verfolgen wir mit größter Sorge. Die Auswirkungen des Coronavirus drohen die erfolgreiche Entwicklung des Tourismuslandes Nr. 1 auszubremsen.“

Der Präsident sagt außerdem: „Auch vor diesem Hintergrund wäre ein feierlicher Auftakt in die Saison das falsche Signal. Viele Unternehmen blicken sorgenvoll auf die dunklen Wolken am Tourismushimmel. Schaut man nach Italien oder China, dann weiß man, dass das Gastgewerbe und mit ihm der Tourismus eine der am stärksten betroffenen Branchen sein werden. Vor diesem Hintergrund ist den vier Ausrichtern nicht zum Feiern zu Mute.“

„Vielmehr muss es nun darum gehen, den Schaden zu begrenzen und sich bestmöglich auf die Szenarien vorzubereiten. Darüber hinaus kann ich die Forderung des DEHOGA Bundesverbandes nur unterstützen. Vor dem Hintergrund der steigenden immensen Belastungen erwartet die Branche auch politische Unterstützung. Jetzt kommt es darauf an, dass die Bundesregierung effektive Liquiditätshilfen und Fördermaßnahmen verabredet, die schnell und unbürokratisch wirken. Notfalls bei immenser Betroffenheit müssen diese Maßnahmen auf Landesebene begleitet werden. Aus meiner Sicht sollten dazu auch steuerliche Entlastungen der gastgewerblichen Betriebe zählen, die mittel- und langfristig wirken“, so der Präsident.

„Trotz aller Sorgenfalten müssen und werden wir unseren Blick nach vorn und in die Zukunft richten. Aus diesem Grunde haben die vier Ausrichter verabredet, ein Sommerfest in der 2. Augusthälfte zu organisieren. Hier weiß man dann konkret, welche Auswirkungen das Virus tatsächlich auf die diesjährige Saison hatte und wo man im Zweifel steht. Diese Veranstaltung macht dann aus meiner Sicht deutlich mehr Sinn, als jetzt, lediglich der Tradition folgend, an einem Saisonauftakt festzuhalten“, so Lars Schwarz abschließend.

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