Ankünfte und Übernachtungen in der gewerblichen Hotellerie in den ersten sechs Monaten 2018 unter Vorjahresniveau

Saisonverlauf und Einschätzung für das zweite Halbjahr machen dennoch Hoffnung auf ein erfolgreiches touristisches Jahr

Mit 2,09 Mio. Ankünften (-0,4%) und 5,81 Mio. Übernachtungen (-1,2%) konnte die Hotellerie bis einschließlich Juni die Zahlen des Vorjahres nicht vollumfänglich bestätigen. Aus unternehmerischer Sicht ist dies nicht zufriedenstellend, zumal die Vergleichszahlen aus 2017 einem Jahr entstammen, in dem Mecklenburg-Vorpommern erstmals im touristischen Wachstum hinter den Erwartungen blieb und wiederum gegenüber dem Vorjahr 2016 zurückfiel.

Lars Schwarz dazu: „Vor diesem Hintergrund war es gut und richtig, dass der längst überfällige Entwurf der Fortschreibung der Landestourismuskonzeption veröffentlicht wurde. Viele Ansätze darin teilen wir und verbinden mit diesen die Hoffnung, dass unser Land zukünftig den Spitzenplatz im Deutschlandtourismus zurückgewinnen und behaupten kann. Sich hier in der Zukunft auf das deutschlandweit anerkannte Qualitätsmanagementsystem ServiceQualität Deutschland zu fokussieren, ist aus unserer Sicht der richtige Weg. Damit wird die Kleinteiligkeit der Branche in Sachen Qualitätslabeln in Mecklenburg-Vorpommern überwunden, Unternehmen konsequente Hilfestellung im Bereich der ServiceQualität und Endkunden eine verlässliche Orientierung gegeben.

Schwarz weiter: „Zusätzlich sind die in der Konzeption enthaltenen Überlegungen zum touristischen Arbeitsmarkt und dem Begegnen des Fachkräftemangels aus unternehmerischer Sicht eminent. Die Anstrengungen, geeignete Arbeits- und Fachkräfte zu finden und zu binden, sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Unsere Erfahrungen zeigen es deutlich, allein das heimische Potential an Fach- und Arbeitskräften reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken.“

„Vor diesem Hintergrund geht uns die Konzeption allerdings nicht weit genug. Uns fehlt ein klares Bekenntnis zum Erschließen von Arbeitskräftepotentialen im nichteuropäischen Ausland. Hier muss dringend auf ein bundesweites Fachkräfteeinwanderungsgesetz abgestellt werden. Außerdem muss es gelingen, dass die Branche auf die Liste der Mangelberufe gesetzt wird. Nur durch Zuzug in Arbeit können wir dem Fachkräftemangel nachhaltig begegnen“, so der DEHOGA MV Präsident.

Vor diesem Hintergrund bewertete Schwarz die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt trotzdem als außerordentlich positiv. Zum 31. Mai 2018 wurden durch die Bundesagentur für Arbeit 36.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Branche im Land registriert. Dies bedeute einen Zuwachs von 1.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen zum Stichtag von vor zwei Jahren. „Die Beschäftigtenzahlen geben uns trotz der schwierigen Situation in der Akquise dennoch Rückenwind und zeigen, dass die Branche ein attraktiver Arbeitgeber ist. Zwar gibt es Tendenzen, dass Angebote durch das Fehlen von Arbeitskräften verknappt wurden, dennoch konnte aber grundsätzlich die Qualität der angebotenen gastgewerblichen Leistungen gesichert werden. Die Arbeitsmarktzahlen bestätigen dies. Das Gastgewerbe ist mit seinen rund 54.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einmal mehr einer der Jobmotoren in Mecklenburg-Vorpommern.“

Zudem macht die Entwicklung bei den Ausbildungsverhältnissen im Gastgewerbe Hoffnung. Zum Start des neuen Ausbildungsjahres verzeichnete bspw. die IHK zu Rostock ein Plus bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Konnte die IHK im vergangenen Jahr zum 31. Juli 1.267 Ausbildungsverträge neu eintragen, so sind es in diesem Jahr bereits 1.352. Der Zuwachs wurde vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe verzeichnet. Schwarz dazu: „Diese Entwicklung ist aus der Sicht der Branche positiv, auch wenn wir einen deutlich höheren Bedarf haben.“ Auch aus dem Kammerbezirk Schwerin kommen positive Nachrichten. Dort wurde in diesem Jahr die absolute Zahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse zum 31. Juli 2017 bestätigt und das Gastgewerbe rangiert in der Besetzung hinter dem Handel (22 Prozent) und der Metalltechnik (16 Prozent) mit 15 Prozent aller besetzten Ausbildungsplätze an dritter Stelle.

In diesem Zusammenhang hob der Präsident mit der Initiative „Ausbildung mit Qualität“ auch ein zusätzliches Engagement des DEHOGA MV hervor. An der Initiative teilnehmende Ausbildungsbetriebe richten sich nach festgelegten Leitsätzen. Regelmäßig wird das Einhalten dieser Leitsätze durch eine unabhängige, anonyme Befragung der Auszubildenden bewertet. Lars Schwarz dazu: „Um dem Vorurteil zu begegnen, dass Hotellerie und Gastronomie unter einem schlechten Image leiden, was die Qualität der Ausbildung betrifft, hat sich der DEHOGA MV der Ausbildungsinitiative angeschlossen. Wir wollen damit ein Zeichen setzen. Es gibt viele Betriebe, die gut ausbilden oder es erkannt haben, wie wichtig es ist, eine qualitativ hochwertige Ausbildung anzubieten. Diese Betriebe wollen wir stärken, hervorheben und ihnen eine Plattform bieten.“

= Ende der Pressemitteilung =

Zurück