Arbeitgeber in MV legen Sofortprogramm 2023 zur Arbeits- und Fachkräftesicherung vor

„Viel Zeit bleibt uns nicht – Die Landesregierung muss jetzt handeln und die richtigen Entscheidungen treffen.“

Lars Schwarz, Präsident des DEHOGA MV
Lars Schwarz, Präsident des DEHOGA MV

(Schwerin, 03.01.2023) „Den Unternehmen geht nach zwei Jahren Pandemie und einem Jahr Energie- und Preiskrise in Folge des Krieges langsam die Luft aus, nicht nur finanziell. Neue Gesetze, komplizierte Antragsverfahren sowie der konkrete Mangel an Arbeits- und Fachkräften lassen die Arbeitgeber zu-nehmend am Fortbestand des eigenen Betriebes zweifeln“, so Lars Schwarz, anlässlich der jährlich wiederkehrenden Vorstellung der Umfrageergebnisse zur Aussicht der wirtschaftlichen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Die teilgenommenen Verbände repräsentieren etwa 3.100 Unternehmen und gut 188.200 Beschäftigte in MV.

„Bisher hatte uns unsere klein- und mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur in MV vor allzu großen Verwerfungen aufgrund internationaler Krisen geschützt. Doch spätestens mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat jede Branche und jedes Unternehmen im Land unmittelbar mit betrieblichen Beeinträchtigungen zu kämpfen. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen: Zweifel, Unsicherheit und Sorge nehmen entsprechend auch in MV zu“, ergänzt Jens Matschenz, Geschäftsführer für Wirtschaft, Arbeit und Berufsbildung bei der VU.

Schwarz weiter: „Das neue Jahr wird uns enorm herausfordern. Niemand kann heute verlässlich vorhersagen, wie sich der Krieg in der Ukraine und die veränderte Corona-Politik in China auf die Wirtschaft im Land auswirken werden. Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht, dass die Landesregierung gleich zu Beginn des Jahres wichtige Entscheidungen zur Stabilisierung der heimischen Wirtschaft in den von ihr zu verantworteten Feldern der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik trifft. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“

Neben der verlässlichen Sicherstellung bezahlbarer Energieträger zählt für die Arbeitgeber in MV die Arbeits- und Fachkräftesicherung zu den weiterhin drängendsten Problemen. Die Entwicklung einer Fachkräftestrategie des Wirtschafs- und Arbeitsministeriums gestaltet sich aus der Sicht der VU zu zähfließend, und legt daher ein „Sofortprogramm 2023 zur Arbeits- und Fachkräftesicherung“ vor. Arbeitgeberpräsident Schwarz: „Wir haben uns bei den vorgeschlagenen Maßnahmen auf diejenigen konzentriert, die von der Landesregierung maßgeblich vorangetrieben werden können. Sei es unmittelbar durch die eigene gesetzgeberische Kompetenz oder sei es mittelbar durch die Initiierung notwendiger Bundesratsinitiativen. Wir können starten – wir müssen nicht bis Ende 2023 warten.“

Wir bekräftigten eine Forderung nach einem Belastungsmoratorium für die Wirtschaft in MV. „Keine neuen Gesetze, die zusätzliche Bürokratie in den Betrieben auslösen. Das angekündigte Tariftreuegesetz wird nicht zu mehr Tarifbindung beitragen. Sondern nur zu zusätzlichem und unnötigem Aufwand in den Behörden und in den, an Ausschreibungen der öffentlichen Hand teilnehmenden Unternehmen führen“, erläutert Jens Matschenz.

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