DEHOGA MV fordert sofortiges Rettungspaket für das Gastgewerbe // Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Speisen und Rettungsfond für das Gastgewerbe sind Gebot der Stunde

„Natürlich war und ist die Branche bereit, alles mitzutragen, was gesundheitspolitisch bzw. medizinisch notwendig ist, allerdings haben sich die rund 6.000 gastgewerblichen Betriebe mit ihren rund 55.000 direkt Beschäftigten dennoch Hoffnung gemacht, dass das der geschäftliche Alltag langsam und mit Auflagen wieder anlaufen kann. Für die stark unter der Krise leidenden und massiv in ihrer Existenz bedrohten Unternehmen wäre zumindest eine Perspektive mit einem eingeschränkten Angebot wichtig gewesen“, so Präsident Schwarz.

Schwarz weiter: „Umso notwendiger ist jetzt ein sofortiges Rettungspaket für die Branche, wie wir es bundesweit fordern. Nur so kann die drohende Pleitewelle nie gekannten Ausmaßes und Massenarbeitslosigkeit verhindert werden.“

Einführung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes
An der Seite des DEHOGA Bundesverbandes fordert der DEHOGA MV die Einführung der reduzierten Mehrwertsteuer für gastronomische Umsätze ab dem ersten Tag der Wiedereröffnung. „Diese Absenkung auf sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer würde die nicht unerheblichen Umsatzausfälle aufgrund der dann zu erwartenden Abstandsregelungen ein wenig kompensieren. Die Absenkung wäre völlig unbürokratisch, antragslos und sofort wirksam“, sagt Schwarz. „Viel wichtiger ist, dass der reduzierte Satz mittelfristig hilft, aufgenommene Kredite auch tilgen zu können. Im Abhol- und Liefergeschäft, das derzeit von einigen Unternehmen angeboten wird, gelten bereits heute sieben Prozent Umsatzsteuer. Diese Maßnahme würde die dringend benötigte Perspektive sein und den Unternehmen in dieser Zeit Mut machen“, so Schwarz.

Bildung eines Rettungs- und Entschädigungsfonds
Neben dieser steuerlichen Entlastung ist weitere Unterstützung für die Branche im Angesicht der dramatischen Corona-Folgen dringend notwendig. Schwarz dazu: „Die bislang getroffenen Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung erkennen wir an und danken ausdrücklich. Allerdings reichen diese bei weitem nicht aus.“

„Es war für mich von Beginn an klar, dass wir diese Krise nicht ohne einen zusätzlichen Rettungs- und Entschädigungsfonds für das Gastgewerbe überstehen werden. Schon frühzeitig haben wir in Gesprächen mit der Landesregierung darauf hingewiesen. Zu groß und zu massiv sind die Einschränkungen und die damit verbunden wirtschaftlichen Folgen für Hotellerie und Gastronomie. Jetzt muss schnellstens ein Rettungsfond mit direkten Finanzhilfen für unsere Betriebe aufgelegt werden, andernfalls drohen eine nie dagewesene Pleitewelle und hohe Arbeitslosenzahlen. Es kann nicht angehen, dass wir Gastgeber diese Krise, wenn überhaupt nur mit einer hohen Verschuldung überstehen, ohne eine Entschädigung zu erhalten. Die einzigartige Vielfalt von Gastronomie und Hotellerie in Mecklenburg-Vorpommern stehen auf dem Spiel, ganze touristische Strukturen drohen zerstört zu werden“, so der Präsident weiter.

Zusätzlicher dringender Handlungsbedarf ergäbe sich zudem aus der saisonalen Prägung der Branche in Mecklenburg-Vorpommern, sagt Lars Schwarz: „Die Sommermonate nutzen wir üblicherweise dazu, um die notwendige finanzielle Kraft für den Winter anzusparen. Da die Saison in diesem Jahr aller Voraussicht nach ins Wasser fällt, wird die Luft im Winter umso dünner. Nicht zuletzt auch vor diesem Hintergrund ist, ist ein Rettungsfond für das Gastgewerbe das dringende Gebot der Stunde.“

„Wir erwarten von allen politischen Akteuren, dass die Gastgeber Mecklenburg-Vorpommerns, die als öffentliche Wohnzimmer unserer Gesellschaft maßgeblich zur Lebensqualität beitragen, in diesen schwersten Tagen ihrer Geschichte nicht allein gelassen werden. Es kann und darf nicht sein, dass die gastgewerblichen Betriebe – eine für Mecklenburg-Vorpommern essentielle und systemrelevante Branche – mit ihren Beschäftigten das Nachsehen haben. Gerade auch mit Blick auf die Zeit nach der Krise muss der Erhalt der unternehmerischen Existenzen und damit die Sicherung aller Arbeitsplätze oberste Priorität haben, sonst erleidet der Tourismus in unserem Land auf lange Sicht einen irreparablen Schaden. Hier muss dringend nachgebessert und das notwendige Rettungspaket auf den Weg gebracht werden“, so Schwarz abschließend.

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