Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogramms – der DEHOGA MV gibt Stellungnahme im Beteiligungsverfahren ab!

Anlässlich der Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogramms M-V (LEP) warnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband / Landesverband Mecklenburg-Vorpommern (DEHOGA MV) vor negativen Auswirkungen auf die Tourismusbranche durch Überplanung und Industrialisierung der Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns und erteilt den Überlegungen des Ministeriums aus Sicht der Branche eine klare Absage.

Der DEHOGA MV kritisiert neben anderen Planungszielen, die den Tourismus und das Gastgewerbe direkt berühren, insbesondere die Überplanung des Küstenmeeres mit Offshore Windenergiebereichen, welche gerade in touristisch intensiv genutzten Gebieten bis auf sechs Kilometer an die Küste heranreichen sollen.

„Die Windparks beeinträchtigen das unmittelbare Gesamtlandschaftsbild und damit die Attraktivität des Urlaubsortes sowie einer gesamten Region massiv. Sie zerstören das Bild einer Landschaft. Die Erholungsqualität würde stark beschnitten werden. Dabei ist nach jüngsten Umfragen für rund 73 Prozent der reisenden Deutschen die Natur, unverbaut und intakt, nach dem Preis-Leistungsverhältnis, das zweitwichtigste Argument für die Wahl einer Urlaubsregion. Dies passt nicht zusammen. Unsere Gäste fühlen sich durch solche Windparks massiv beeinträchtigt. Negative Auswirkungen auf den Tourismus sind vorprogrammiert. Kein Gast, sei er auch noch so aufgeschlossen der Energiewende gegenüber, will sich diesen Dinge im Urlaub aussetzen“, so Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA MV.

„Windräder sechs Kilometer vor der Küste oder in landseitigen touristisch sensiblen Gebieten, sind dem Tourismus ebenso so wenig förderlich, wie negative Auswirkungen durch eine Ölförderung oder zunehmender Industrialisierung der Landwirtschaft. Damit wird die Natur, als Rückzugsraum für Mensch und Tier, sowie das Image des Natururlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig gestört. Wir fordern daher eine ausgewogene Raumordnung, eine Ausgestaltung der Energiewende mit Augenmaß für den Tourismus, die Ausweisung touristischer Vorranggebiete und damit die Sicherung des Tourismusstandortes Mecklenburg-Vorpommern. Zu viel steht für das Land und für die Branche auf dem Spiel“, so Zöllick weiter.

Insgesamt leben mittel- und unmittelbar 173.000 Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern vom Tourismus, fast 38.000 davon sind direkt in der Hotellerie und Gastronomie beschäftigt. Neben dieser enormen Arbeitsmarktrelevanz, leistet das Gastgewerbe einen bedeutenden Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von rund 10 Prozent und erwirtschaftet dabei einen Anteil am Umsatz der Tourismuswirtschaft von über 60 Prozent. Mit rund 15.000 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner hat das Land die höchste Tourismusintensität im Bundesvergleich. Für Mecklenburg-Vorpommern ist damit der Tourismus so wichtig, wie für kein anderes Bundesland.

Guido Zöllick abschließend: „Dieser Bedeutung muss Rechnung getragen werden. Es darf nicht sein, dass die über zwanzigjährige positive Entwicklung, tausende Arbeitsplätze und unternehmerische Existenzen in einer der wirtschaftstragenden Branchen unseres Landes leichtfertig auf´s Spiel gesetzt und durch die Ausgestaltung der Energiewende konterkariert werden, nur um vermeintlich ein paar Arbeitsplätze im Offshore Bereich hinzuzugewinnen.“

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