Landesraumentwicklungsprogramm – der Kampf gegen „Windmühlen“?!

Mit der Energiewende wurde das Ziel festgeschrieben, bundesweit bis zum Jahr 2025 insgesamt 40 bis 45 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Dabei wird die Abkehr von Atomenergie und fossilen Energieträgern in einem gesamtgesellschaftlichen Konsens getragen. Die Fortschreibung des Landesraumentwicklungsprogramms Mecklenburg-Vorpommern soll dafür die raumplanerischen Weichen stellen. Prinzipiell ist dieser Ansatz zu begrüßen. Legt der Plan doch fest, wo welche Nutzung zukünftig erfolgen soll.

Leider greift der vorliegende Entwurf aus Sicht des Gastgewerbes aber zu kurz. Windräder sechs Kilometer vor der Küste oder in landseitigen touristisch sensiblen Gebieten, sind dem Tourismus ebenso so wenig förderlich, wie negative Auswirkungen durch eine Ölförderung oder zunehmender Industrialisierung der Landwirtschaft. Der DEHOGA MV bekennt sich klar zur Energiewende, fordert dabei aber das nötige Augenmaß für die Belange des Gastgewerbes ein.

Ein klares NEIN zum Landesraumentwicklungsprogramm

“Sollten die Planungen, Windparks 6 km vor der Küste, umgesetzt werden, gehen wir von einem Umsatzrückgang durch die küstennahe Bebauung von jährlich bis zu 40% aus. Alle derzeit unbefristeten Arbeitsverhältnisse stehen dann zur Disposition. Eine Öffnung des Hotelbetriebes während des Winterhalbjahres wird sich aufgrund der ausbleibenden Nachfrage wirtschaftlich nicht mehr darstellen lassen. Die Umwandlung aller unbefristeten Arbeitsverhältnisse in Saisonverträge sowie die Reduzierung der Anzahl der Beschäftigten werden die Folge dieser Planung sein.

Wir bitten darum, die Pläne zum Ausbau der Windenergiegewinnung in küstennahen Gewässern nochmals zu überdenken. Bitte besinnen Sie sich auf die Stärken unseres Bundeslandes. Erinnern Sie sich auch an Ihren Amtseid, in dem es heißt: ”... meine Kraft dem Volke und dem Land …” und nicht den Energiekonzernen.”

Jens Nissen & Anneliese Göhrlich-Nissen,
Hotel Westphalia in Kühlungsborn Jens Nissen & Anneliese Göhrlich-Nissen,
Hotel Westphalia in Kühlungsborn

Zuviel steht für unser Land auf dem Spiel. Es gilt zu verhindern, dass die über zwanzigjährige positive Entwicklung im Tourismus, tausende Arbeitsplätze und unternehmerische Existenzen in einer der wirtschaftstragenden Branchen unseres Landes leichtfertig aufs Spiel gesetzt und durch die Ausgestaltung der Energiewende konterkariert werden.

Hierbei ist jeder Einzelne, ob Unternehmer oder Privatperson, aufgerufen, sein Veto gegen diese Pläne einzulegen. Für die Gäste unseres Landes, für ein lebenswertes Wohnen und Arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern.

Der DEHOGA MV hat seine Stellungnahme abgegeben und wird auch weiterhin für die Interessen des Gastgewerbes am Ball bleiben.