Jahresbilanz 2020: Dramatischer Umsatzeinbruch bundesweit um fast 40 Prozent / Minus von März bis Dezember sogar bei 45,5 %

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Restaurants und Hotels verzeichnen im Zuge der Corona-Krise im Jahr 2020 bundesweit einen nie dagewesenen Umsatzeinbruch. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, setzte das Gastgewerbe real (preisbereinigt) 39,0 Prozent weniger um als 2019, wobei die Monate Januar und Februar noch ein Umsatzplus aufwiesen.

Aufgrund der doch guten Sommermonate im letzten Jahr, ist Mecklenburg-Vorpommern an diesem Punkt zumindest insofern besser durch die Krise gekommen, als dass das Umsatzminus etwas niedriger ausfiel, allerdings dennoch erschreckende Ausmaße hat. Laut Statistischem Landesamt setzte das Gastgewerbe im nordöstlichsten Bundesland 2019 real (preisbereinigt) 20,5 Prozent weniger um. In der Hotellerie betrug das Umsatzminus 25,6 Prozent, in der Gastronomie 16,9 Prozent.

Die amtliche Statistik belegt die verheerenden Folgen der Corona-Krise für das Gastgewerbe. Nach einem Jahr Pandemie mit fast vier Monaten Lockdown und weitreichenden Reise- und Kontaktbeschränkungen ist die Not in der Branche riesig. Angesichts ausbleibender wie nicht ausreichender Hilfen und fehlender Perspektiven sind Verzweiflung und Existenzängste nur zu logisch.

Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in seine größte Krise der Nachkriegszeit gestürzt. Seit 2. November befindet sich die Branche erneut im Lockdown. Erlaubt sind wieder nur die Übernachtungen von Geschäftsreisen, die aber so gut wie nicht stattfinden, sowie der Außer-Haus-Verkauf.

So betrug das reale Minus im Gastgewerbe in MV im Lockdown-Monat November im Vergleich zum Vorjahresmonat 76,9 Prozent (Hotellerie -93,1 Prozent, Gaststättengewerbe -71,8). Für Dezember ergibt sich ein noch düsteres Bild. Hier fiel der Umsatz in MV gegenüber Dezember 2019 sogar um 79,8 Prozent (Hotellerie -95,3 Prozent, Gaststättengewerbe -73,3 Prozent).

Daten & Fakten zum Gastgewerbe in MV

Das Gastgewerbe ist im Tourismusland Nr. 1 mit rund 5.500 Unternehmen und etwa 60.000 Beschäftigten die tragende Säule dieses Wirtschaftszweiges. Hotellerie und Gastronomie setzen jährlich etwa 3,3 Milliarden Euro um und tragen in Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 3,3 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei, der Tourismus des Landes insgesamt mit 12 Prozent. Dieser Anteil ist deutlich höher als in anderen Bundesländern und unterstreicht, dass das Gastgewerbe und mit ihm der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern Leitökonomie und eine wirtschaftsbestimmende Branche ist.

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