DEHOGA-Umfrage: Sorgen und Existenzängste wachsen

19% Mehrwertsteuer auf Speisen trifft Gäste und Gastgeber

Die Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19% auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: Bundesweit geben 62,7% der befragten Unternehmer an, dass sie die Steueranhebung auf 19% zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Bezogen auf Mecklenburg-Vorpommern fällt der Wert mit 73,5% noch höher aus. Bundesweit treibt weitere 12%  (landesweit: 8,2%) die politische Entscheidung an den Rand des Ruins und 5,2% (Mecklenburg-Vorpommern 2%) werden ihren Betrieb mangels Perspektiven sogar ganz aufgeben. Bundesweit fühlen sich nur 4,2% der Betriebe nicht betroffen, in MV beträgt der Wert 0%.

Bild: © momius/stock.adobe.com

DEHOGA-Präsident Guido Zöllick appelliert an die Bundesregierung: „Steuerfairness heißt, Essen einheitlich mit 7% zu besteuern. Wie kann es sein, dass nur für das Essen im Restaurant ab 1. Januar 2024 wieder 19% gelten, während für das verpackte Essen zur Mitnahme, To-Go oder Drive-In, die Essenslieferung sowie für den Fertigsalat aus dem Supermarkt weiterhin 7% gelten? Die Erhöhung auf 19% trifft unsere Gäste. Die Betriebe haben keine finanziellen Spielräume mehr. Preiserhöhungen sind vorprogrammiert.“ So geben bundesweit 88,9% (landesweit: 86%) der Unternehmen an, ab 1.1.2024 die Preise erhöhen zu müssen.

Zöllick appelliert mit aller Deutlichkeit an Politik und Öffentlichkeit: „Es drohen Umsatzeinbußen, Jobverluste, Betriebsaufgaben und Insolvenzen in der Branche.“ Seit 2020 steht das Gastgewerbe massiv unter Druck. So befürchten bundesweit aktuell 34,2% (landesweit: 37%) der Unternehmer, bereits in 2023 mit ihrem Betrieb in die Verlustzone zu geraten. Die Branche war und ist in besonderem Maße von den Kostensteigerungn für Nahrungsmittel, Personal und Energie betroffen.

Auch das für Gastronomen und Hoteliers äußerst wichtige Weihnachts- und Silvestergeschäft läuft in diesem Jahr schlechter als 2022. Das geben bundesweit 35,6% (landesweit 51%) der Unternehmer an. Bundesweit sagen 22,4% (landesweit: 14,3%), dass es besser läuft. Gegenüber 2019 entwickelt sich das Dezember-Geschäft bundesweit sogar für 56,6% (landesweit: 62,8%) der Umfrageteilnehmer schlechter, für 14,5% (landesweit: 14%) hingegen besser. Ein wenig Hoffnung macht immerhin der derzeitige Buchungsstand zu den Festtagen: Für 19,0% der Umfrageteilnehmer läuft es bundesweit (landesweit: 12%) sehr gut und für 28,5% (landesweit: 36%) gut. 31,3% (landesweit: 26%) bezeichnen es als befriedigend, 15,9% (landesweit: 20%) als schlecht bzw. sehr schlecht (5,3%, landesweit: 6%). „Wir wissen, dass die Gäste seit der Corona-Pandemie viel kurzfristiger buchen“, so DEHOGA-Präsident Zöllick. „So hoffen wir zumindest noch auf einen besseren Jahresendspurt."

An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur aktuellen Situation im Gastgewerbe nahmen vom 1. bis 6. Dezember 2023 insgesamt 3.746 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.

Die Pressemitteilung steht Ihnen auf www.dehoga.de zum Download zur Verfügung.

 

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