„Ungesunde“ Kindergerichte

Studie: DEHOGA meint „Zu viele Aspekte unberücksichtigt“

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat daraufhin prompt ihren Einsatz für gesünderes Essen für Kinder in Restaurants und Gaststätten angekündigt. „Letztendlich liegen die Entscheidung darüber, was gegessen wird, und die Verantwortung für eine ausgewogene Ernährung in der Hand der Eltern. Viele Gastgeber gehen hier auch gerne auf die Wünsche der Eltern ein“, erklärte DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges in den Medien. „Die Politik hingegen kann und darf Unternehmern nicht vorschreiben, welche Speisen bei ihnen auf der Karte stehen. Das entscheiden sie selbst. Es ist nicht Aufgabe des Gesetzgebers, da in den Markt einzugreifen. Insofern ist es wichtig, dass Bundesministerin Klöckner bereits klargestellt hat, dass sie ‚kein Gesetz für Speiskarten‘ möchte, sondern dass es in den Gesprächen maximal um Empfehlungen und gemeinsame Überlegungen für mögliche Verbesserungen gehen soll.

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Das Gesprächsangebot der Ministerin nimmt der DEHOGA Bundesverband natürlich gern an, allerdings können wir die Ergebnisse und deren Bewertung in ihrer Vehemenz nicht nachvollziehen. Die Autoren bemängeln, dass sich über 80 Prozent des Angebotes spezieller Kindergerichte auf acht ungesunde Gerichte beschränkt (Chicken Nuggets mit Pommes frites, Nudeln mit Soße, Pommes frites, panierter und frittierter Fisch, fettreiche südosteuropäische Fleischgerichte, Süßspeisen als Hauptspeise, Wurst mit Pommes frites, Burger). Neben den in der Studie genannten Klassikern ist es jedoch in vielen Restaurants möglich und üblich, dass die Kinder von der regulären Karte halbe Portionen bestellen können. Oder die Betriebe bieten einen Räuberteller an. Das heißt, die Eltern wählen die Gerichte aus und stellen daraus dann für ihre Kinder eine Auswahl von Speisen zusammen. Auch zu berücksichtigen ist, dass es bei vielen Kindern zu Hause keine Pommes gibt und diese dann ausnahmsweise einmal in Restaurants bestellt werden. Wir stellen auch fest, dass viele Betriebe mit kreativen und vitaminreichen, regionalen und saisonalen Alternativen bei den Familien punkten. Bereits vor acht Jahren hat der DEHOGA verschiedene Rezeptideen für Kindergerichte erarbeitet und diese in einer Broschüre veröffentlicht. Der Fantasie der Küche sind hier keine Grenzen gesetzt.

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