Krisenbewältigung – Gut und sicher durch und aus der Krise

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Ohne Frage, ohne Wenn und Aber gilt: Die Branche wurde von der Politik bislang nicht im Stich gelassen. Auch wenn wir nicht alle Entscheidungen mittragen konnten, ohne die großangelegten Hilfsmaßnahmen gäbe es viele der Unternehmen und tausende Arbeitsplätze aufgrund der hohen Tourismusintensität im besonders betroffenen Mecklenburg-Vorpommern heute nicht mehr. Dies erkennen wir ausdrücklich an.

Genauso gilt allerdings ohne Wenn und Aber, dass das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern und in Deutschland zu den am stärksten und härtesten durch die Pandemie betroffenen Branchen gehört. Wir wurden als Erste unverschuldet zwangsgeschlossen und durften als Letzte wieder an den Start gehen. Die Branche hat damit wie keine andere ein Sonderopfer im Zuge der Pandemiebewältigung erbracht. Insgesamt waren die Unternehmen 9 Monate geschlossen.

Dies hat deutliche Spuren hinterlassen in den Unternehmen und bei den Belegschaften. Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in seine tiefste Krise seit dem Kriegsende gestürzt. Die Folgen für die Betriebe waren und sind verheerend – emotional, psychisch und finanziell.

Von daher gilt es mehr denn je, bestehende Belastungen für die Unternehmer abzubauen sowie neue Kosten und Reglementierungen zu vermeiden. Gastgewerbliche Unternehmen müssen im Land gestärkt und Arbeitsplätze im Tourismusland Nr. 1 gesichert werden.

Um diesen Status als Tourismusland Nr. 1 zu halten bzw. wiederzuerlangen, bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller. Schon vor Corona gab es Tendenzen, dass Mecklenburg-Vorpommern den Spitzenplatz im Deutschlandtourismus nicht mehr oder nur schwer behaupten kann. Dieser schwindenden Entwicklungsdynamik kann bspw. nur durch Investitionen in die Qualität der Angebote begegnet werden.

Das Land hat bekanntlich im Zuge der Krisenbewältigung bereits zwei Programme aufgelegt, wie Investitionen in die Qualität der Ausstattung von Hotels und Gaststätten durch nichtrückzahlbare Zuschüsse unterstützt und angeschoben werden. Da es aus finanziellen Gründen bislang vielen Unternehmen jedoch noch nicht möglich war, an den Förderprogrammen zu partizipieren, hier allerdings Investitionen ebenfalls den Marktauftritt stärken und zukunftssicherer machen, erachten wir eine Fortsetzung bzw. Ausweitung des bisherigen Engagements als dringend geboten.

Es gilt nicht nur die Tourismusstrukturen im Land zu reformieren, es gilt vor allem die Betriebe und deren Arbeits- und Ausbildungsplätze dauerhaft zu sichern und alle diese Betriebe (auch gerade die Gastronomie) dauerhaft zu erhalten.

Unsere Fragen an die Kandidatinnen und Kandidaten...

  • Werden Sie den rund 5.800 gastgewerblichen Betrieben mit ihren rund 35.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine verlässliche und mutmachende Perspektive geben und alles daran setzen, dass es keinen neuerlichen harten Lockdown für das Gastgewerbe geben wird?
  • Werden Sie Investitionsprogramme für Gastgewerbebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern befürworten und politisch einfordern bzw. umsetzen?
  • Werden Sie das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern durch wirtschaftsfreundliche Politik im Genesungsprozess unterstützen?

Die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten...

Werden Sie den rund 5.800 gastgewerblichen Betrieben mit ihren rund 35.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine verlässliche und mutmachende Perspektive geben und alles daran setzen, dass es keinen neuerlichen harten Lockdown für das Gastgewerb

Werden Sie den rund 5.800 gastgewerblichen Betrieben mit ihren rund 35.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
eine verlässliche und mutmachende Perspektive geben und alles daran setzen, dass es keinen neuerlichen
harten Lockdown für das Gastgewerbe geben wird?

  SPD CDU DIE LINKE AfD GRÜNE FDP
JA 36 9 10 1 3 16
NEIN 0 0 1 0 0 0
??? 0 0 0 0 0 0

 

 

 

 

* eine Antwort für alle Kandidatinnen und Kandidaten
Werden Sie Investitionsprogramme für Gastgewerbebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern befürworten und politisch einfordern bzw. umsetzen?

Werden Sie Investitionsprogramme für Gastgewerbebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern befürworten und politisch
einfordern bzw. umsetzen?

  SPD CDU DIE LINKE AfD GRÜNE FDP
JA 36* 9 10 1 2 16
NEIN 0 0 0 0 1 0
??? 0 0 1 0 0 0

 

 

 

 

* eine Antwort für alle Kandidatinnen und Kandidaten
Werden Sie das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern durch wirtschaftsfreundliche Politik im Genesungsprozess unterstützen?

Werden Sie das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern durch wirtschaftsfreundliche Politik im Genesungsprozess
unterstützen?

  SPD CDU DIE LINKE AfD GRÜNE FDP
JA 36* 9 10 1 2 16
NEIN 0 0 0 0 0 0
??? 0 0 1 0 1 0

 

 

 

 

* eine Antwort für alle Kandidatinnen und Kandidaten
Freie Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten...

Freie Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten...

"Beispielsweise haben wir uns für eine dauerhafte bzw. entfristete Senkung der Mehrwertsteuer eingesetzt, als politische Mitbewerber hier noch Haushaltsvorbehalte hatten."
Kliewe, Holger (CDU)

"Als Fraktion haben wir uns bereits im letzten Jahr für eine dauerhafte bzw. entfristete Senkung der Mehrwertsteuer ausgesprochen. Nachdem sich der Koalitionspartner mittlerweile auch dafür ausspricht, sollte dies angegangen werden."
Renz, Torsten (CDU)

"Als politische Mitbewerber noch Haushaltsvorbehalte hatten, hat sich die CDU beispielsweise für eine dauerhafte bzw. entfristete Mehrwertsteuersenkung eingesetzt."
Präkel, Julia (CDU)

"Wenn der Staat das Gastgewerbe schließt oder auf 50% reduziert, dann muss er auch zu 100% entschädigen! Einen neuerlichen Lockdown werde ich nicht befürworten."
Hebert, Joachim (CDU)

"Perspektive heißt auch gute Bezahlung und Beschäftigung über die Hauptsaison hinaus. Ein entsprechendes Landesprogramm sollte eingeführt werden."
 Eisbrenner, Tino (parteilos für DIE LINKE.)

"Ob ein Lockdown oder andere unpopuläre Maßnahmen notwendig sind, sollte auf streng wissenschaftlich begründeten Fakten beruhen. Wie sich das weitere Pandemiegeschehen entwickelt ist unklar. Hier Versprechungen abzugeben halte ich für unseriös. Nach den Verlusten in der Coronakrise ist ein Investitionsprogramm für betroffene Betriebe auch im Gastgewerbe zu befürworten."
Latendorf, Armin (DIE LINKE.)

"Die Schließungen des Gastgewerbes waren für alle Unternehmen eine große Herausforderung. Impfortschritt und Hygienemaßnahmen sollten sein, einen neuerlichen Lockdown zu vermeiden. Der vorhandene Investitionsstau muss aufgelöst werden, um auf neue Trends und gestiegene Gästeanforderungen adäquat reagieren zu können. Für ein entsprechendes Landesprogramm zur Unterstützung der Unternehmen bin ich offen."
Foerster, Henning (DIE LINKE.)

"Schließung des Gastgewerbes ist eine riesige Herausforderung. Keinen harten Lockdown mehr – trotzdem Schutz für alle."
Müller, Hans (DIE LINKE.)

"Lockdown – ist für alle eine riesige Herausforderung. Ich werde mich dafür einsetzen, einen weiteren harten Lockdown zu verhindern. Investitionsstau muss aufgelöst werden."
Bühring, René (parteilos für DIE LINKE.)

"Dabei gilt meine Unterstützung einzig nachhaltigen Projekten. Massentouristische Unternehmungen sind abzulehnen."
Zenker, Kevin (DIE LINKE.)

"Die Schließungen waren extrem schmerzhaft für das Gastgewerbe. Für uns ist klar, dass es keinen erneuten harten Lockdown geben darf. Der vorhandene Investitionsstau muss abgebaut, der Digitalisierung und den neuen Ansprüchen der Gäste nachgekommen werden."
Kröger, Eva-Maria (DIE LINKE.)

"Der Lockdown war für alle eine Zäsur, auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Das darf es unter den veränderten Bedingungen nicht wieder geben. Wir müssen mehr auf die Überzeugung beim Impfen und auf gute Hygienekonzepte setzen. Wir werden uns gegen einen neuen Lockdown einsetzen."
Rabethge, Detlef (DIE LINKE.)

"Die AfD sieht im Gastgewerbe und Tourismus eine der wichtigsten Branchen unserer Wirtschaft. Diese wollen wir stärken. Wir fordern den Abbau von Reglementierungen, wie der Dokumentations- und Nachweispflicht, eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, die Freigabe von Ladenöffnungszeiten und leichtere und schnellere Baugenehmigungen."
Federau, Petra (AfD)

"Infrastruktur, welche den Bürgerinnen und Bürgern dient, ist essenziell, um dauerhaft zufriedene Mitarbeiter zu holen. Die Wirtschafts- und Bürgerinteressen sind gleichwertig."
Wendtland, Christoph (B90/Die Grünen)

"Wirklich “wirtschaftsfreundlich“ ist Politik für mich nur dann, wenn sie nachhaltig ist. Die Förderung auch des Gastgewerbes muss daher an klare ökologische und sozialökonomische Kriterien gebunden sein."
Dr. Bull, Klaus-Michael (Bündnis90/Die Grünen)

"Mit uns wird es keinen weiteren Lockdown geben! Unterstützungs- und Hilfsangebote müssen Grundlage der besseren Zusammenarbeit sein."
Tackmann, Dietmar (FDP)

"Wir sehen Chancen in der Ausweitung von saisonverlängernden Maßnahmen."
Harrer, Moritz (FDP)

"Eine Möglichkeit könnten saisonverlängernde Maßnahmen sein. Auch eine bessere Vernetzung von Gastgewerbe und Tourismus sowie die Förderung von Kunst- und Kreativwirtschaft."
Enseleit, Sabine (FDP)

"Perspektiven sehe ich hier in saisonverlängernden Maßnahmen. Diese müssen gebündelt, ausgeweitet und vernetzt werden. Hierzu gehört für mich auch die Kunst- und Kreativwirtschaft, welche als Bestandteil des Netzwerkes aus Tourismus und Gastgewerbe verstanden werden muss. Miteinander zum Ziel!"
Renger, Mirko (FDP)

„Zur Krisenbewältigung haben wir den Förderrahmen der GRW mit zwei Sonderprogrammen für das Hotel- und Gastgewerbe erweitert. Damit werden Investitionen zur Qualitätssteigerung der Ausstattung, des Angebots und die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Verbesserung von Klimafreundlichkeit unterstützt.“
SPD-Landesverband MV für alle Kandidatinnen und Kandidaten